Benno-Ohnesorg-Brücken-Baustellen-Blog

Das Arbeiten im Freien ist ja z.Zt. begrenzt angenehm. Das Wetter im Hannöverschen lässt einem da schon den einen oder anderen Fluch ausstoßen. Um so bewundernswerter ist es, dass die BOBB-Arbeiter schon um 7:00 morgens mit großer Besetzung (das Zählen ist mir in der Dunkelheit in der Straßenbahnvorbeifahrt nicht gelungen) am Werk sind. Heute Nachmittag blinzelten die Bagger in den Sekundensonnenschein. Das Wochenende winkt. Vor einigen Tagen habe ich eine Truppe von Capitol-Bersuchern beobachtet, die von der Humboldtstrasse über den neuen Brückenteil zum Capitol wollten. Die Absperrungen standen dort weit offen. Sie kamen dann aber wieder zurück, weil ihnen auf der anderen Brückenseite wohl das taugliche Schuhwerk gefehlt hat, um den Matsch zu durchqueren. Man will ja nicht mit Klumpen an den Füßen zum Hotten ins Capitol.

Seitdem meine Firma zum Deisterplatz umgezogen ist, fehlt mir der tägliche Gang an oder über die Brücke. Den heutigen Samstag hab ich mal wieder zu einer kleinen Begehung im Baustellenschlamm genutzt. Mein Schuhwerk war zwar begrenzt baustellentauglich, aber manchmal muss man Opfer bringen. Ich muss sagen, die Brücke macht einen echt stabilen Eindruck. Die Beschilderung für die Schifffahrt hängt schon, manches noch eingetütet, manches bereits offiziell.

Noch ein paar Impressionen:

Auf der Documenta hätte das auch ganz gut gepasst.

… die neue Seite der Brücke für den Radfahrer und Fußgängerverkehr frei geben. Mit ein bisschen Improvisation wäre das wohl machbar. Aber ich vermute, das grenzt an Anarchie, weil die Arbeiter dann nicht mehr so viel Platz haben, die verschiedenen Ablageflächen umorganisiert werden müssen und ohnehin alles noch nicht richtig fertig ist. So schön aufgeräumt wie im Moment wird die BOB ja nicht bleiben.
In der Brücke sind mächtige Rohre verlegt, durch die vermutlich Telefonleitungen und ähnliches laufen werden. Im Moment sieht das eher nach Torpedo-Bestückung aus.

Die BOB wird ja irgendwann fertig sein, auch wenn das noch ein langer Weg ist. Ich muss aber jetzt schon überlegen, in welcher Form ich den Blog dann fortführen will oder auch nicht.
Folgende thematische Optionen sehe ich momentan:
– Brücken in aller Welt
– nur Brückenbaustellen
– Baustellen in Hannover
– das Leben in Hannover im Allgemeinen
oder den Blog einach schließen. Was meinen meine 5 Leser?

Der Bauzaun ist für die Party-Veranstalter eine gern genutzte Fläche. Ãœ30, Ãœ40, Ãœ50, „Dyin in da line of Duty“, verlegt von New York/USA (wär hätte das gedacht, dass das da liegt), nach Hannover/Germany (auch ne Ãœberraschung). Ab und zu wird alles abgerissen, dann sieht das aus wie nach nem Wirbelsturm und kurz danach ist alles wieder vollgepinnt. Leider kenne ich mich gar nicht aus mit den städtischen Plakatierungsvorschriften. Ich ahbe allerdings den Eindruck, dass manches am Rande der Legalität stattfindet. Was soll´s, interessiert ohnehin keinen.

Die Handwerker schon gar nicht. Unbeeindruckt von den Partyankündigungen sind ausnahmsweise mal wieder Hannöversche Jungs am Werk. Es wird mal wieder gebuddelt. Offenbar konnte in der letzten buddelphase nicht alles verlegt werden, was verlegt werden muß. Die Qualifikation für diese Tätigkeit und das Angebot ortsansässiger Firmen scheint so gelagert zzu sein, dass auch das niedersächsische Handwerk mal wieder zum Zug kommt.

Wie zu erwarten hat die BOB in meiner Exkursionszeit die neue Fahrbahndecke erhalten. Wunderbar glatt, in visionärem Bogen schwingt sie sich über die Ihme. Für Skater sollte das ein reizvolles Gelände sein. Iss ja aber verboten.

… zumindest was die landschaftliche Lage betrifft.

Wer mal ein bisschen raus will aus Hannover, nur so ein bisschen, und sich dabei in landschaftlicher Vielfalt, Großstadtflair und Unterhaltungswert nicht verschlechtern will (ich weiß, da liegt die Messlatte enorm hoch), dem kann ich Vancouver empfehlen. In meinen Augen eine der schönsten Großstädte der Welt und ich hab schon mindestens 3 Großstädte gesehen.