Benno-Ohnesorg-Brücken-Baustellen-Blog

Ich weiß, es sieht so aus als ob mich die Arbeit des Baggerführers fasziniert. Iss in Teilen auch richtig. Ein Baggerführer sortiert zur Zeit große Brückenteile von einem Haufen auf den anderen. Dann werden sie mit Schweißgerät in kleinere Teile zerlegt und letztlich abtransportiert.

Nebenbei gesagt, der Morgenappell war heute recht erfolgreich:
IMNEKT – 0 (ist auch Mistwetter)
Klemmbrettträger – 0
Baufahrzeugführer – 1
Vorabeiter – 1
Indianer – 3

Vorm Capitol ist die Asphaltfräse zugange. Mal gucken was gefunden wird. Vielleicht alte Filmrollen?

Als Kind habe ich mal gelernt, dass Bauarbeiter immer ganz früh anfangen, damit sie um 4 schon Schluß machen können. Das hat sich offenbar geändert. Aber die Anreise über die A2 ist ja auch kein Pappenstiel. Heute Morgen um 8:30 gab´s zumindest noch keine Bewegung auf der Baustelle. Die Bagger stehen friedlich beisammen und haben, soweit ich das überschauen kann, auch keinen Nachwuchs bekommen. Vielleicht sind´s ja zwei Männchen oder zwei Weibchen. Ich kenn´ mich da nicht so aus. Mal sehen wie´s diese Woche weitergeht.

Verkehrstechnisch kann man immer mal wieder ein mittleres Kreuzungschaos beobachten. Der Weg per Kfz von der Humboldtstrasse in die Falkenstrasse oder umgekehrt kann gern mal 10 Minuten dauern. Die Ampelphasen sind z.T. vollkommen widersinnig, aber das interessiert ja behördenseitig bekanntlich niemanden. Also: Neue Woche, neues Glück und durchstarten.

Friedlich stehen die Bagger am Freitag um 14:00 zusammen auf der Baustelle. Die Baggerführer stehen längst auf der A2 in Richtung Berlin im Stau und freuen sich auf ihr Herbstwochenende. Irgendwie wäre es ja schon verlockend mal ne Runde auf dem Spielplatz rumzufahren. Die Gefahr in der Ihme zu landen ist mir jedoch zu hoch. Somit lasse auch ich die Bagger in Ruhe. Mal sehen, vielleicht kommen sie sich über´s Wochenende noch näher und am Montag steht ein kleiner Bagger dabei. Mir liegen allerdings keine Informationen über die Tragezeiten von Baggern vor. Blöde Idee!!

So sieht die Telefonverbindung von der Calenberger Neustadt nach Linden nun aus. Ein gerupftes Kabelsträusschen. Aber unsere gute alte Telekom hat das natürlich alles im Griff und im Vorfeld des Abrisses alle Leitungen umgeleitet.

Gerne würde ich mal ein bisschen helfen beim Baggern. Ein Versuch vor Jahren, bei dem ich mit einem Bobcat ein paar Kubikmeter Erde vor der heimischen Hütte zusammenschieben wollte, endete allerdings so kläglich, dass ich der Versuchung nachts mal auf den BOB-Bagger zu steigen, widerstehen werde. Jeder soll nur das machen was er kann. Leider bin ich in den nächsten Tagen wieder auf Exkursion unterwegs und kann den BOB-Bau nicht live beobachten. Für Bildmaterial aus fremder Hand bin ich deshalb jederzeit dankbar. Vielleicht gönne ich mir auch noch einen Sonntagsnachmittagsbesuch auf der Baustelle.

Knapp ein Viertel der Brücke ist weg. Einfach weg. Der Mittagsappell ergibt erstaunliche Belegschaftszahlen:
IMNEKT – 0
Klemmbrettträger – 0
Vorarbeiter – 1
Baufahrzeugführer – 4
Indianer – 2

Natürlich ist das heute kein Wetter für INMEKTs und Klemmbrettträger. Es ist scheißkalt, regnet und windig, also äußerst ungemütlich. Hättet ihr doch im Sommer gearbeitet als die Baustelle 8 Wochen still lag!

Der Abbruchkante sollte man nicht zu nahe treten, sonst geht´s ab in die Ihme. Heute Nachmittag war weiterhin ein Bagger damit beschäftigt, den Spielplatz aufzuräumen. Um über den verbleibenden Teil der Nordseite mit dem Bagger zu fahren, muss man schon mutig sein. Die Bleche sehen nicht danach aus, als ob sie noch jeder Belastung standhalten würden. Es ist spannend wie´s nun weitergeht.

Als nächstes müssen wohl die Metallträger entfernt werden. Entweder ein verwegener Baggerfahrer aus dem wilden Osten reißt die freihändig weg, oder die große Flex kommt zum Zuge. Die vielen Gasflaschen deuten allerdings auf zukünftige Schweißarbeiten hin.

Hier noch ein weiterer toller Film von ThorMixer vom 15.10.

Die ehemalige Brückenauffahrt auf der Seite Humboldtstrasse sieht z.Zt. wirklich wild aus. Man glaubt gar nicht, was in einer Strasse so alles an Kabelage drin liegt. Der Vormittagsappell ist zwar zahlenmäßig nicht wirklich üppig – 1 Baggerführer -, aber der gute Mann schiebt durchaus gewaltige Schuttmengen in der Gegend rum. Ich hab immer so ein bisschen den Eindruck, dass man mit einem zweiten Arbeiter oder gar einem LKW, der den Schutt wegfährt, ein bisschen besser vorwärts kommen könnte, aber offenbar ist das nicht machbar. Es scheint einen Trend zur Minimierung der menschlichen Arbeitskräfte zu geben.

Eine Fahrt durch die Vahrenwalderstr. stadteinwärts am heutigen Morgen zeigt, das auch andernorts mit dieser Strategie gearbeitet wird. Eine Truppe „Wir-können-auch-zu-zweit-den-Verkehr-lahmlegen“ erfreut diese wichtige Verkehrsachse Hannovers mit ihrer Bautätigkeit. Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten ein fragwürdiges Staffing.

Meine USA-Exkursion habe ich abgeschlossen. Weitere Brückenbilder müssen noch ausgewertet werden. Ab morgen kann ich mich wieder mit ganzem Herzen der BOB widmen. Im Vorbeifahren habe ich schon gesehen, dass man stellenweise tief in die Ihme blicken kann, die Brücke sozusagen schon weg ist und meinen Tipp, den Abenteuerspielplatz mal aufzuräumen, befolgen die Jungs auch. A propos Jungs – ich hab noch nie weibliche Arbeitskräfte auf der Brücke gesehen, nicht mal in der IMNEKT oder Klemmbrettträgerfraktion.

Auch diese Holzbrücke im Wald von Westford, MA, sei als alternativer Brückenbau für die BOB empfohlen. Vermutlich würde sie aber zu erheblichen Verkehrsstaus führen.